Unser Verband beschäftigt sich auch mit anderen Themen, als "Zwang und Gewalt". Leider gibt die aktuelle Diskussion wenig Raum, diese intensiv zu verfolgen. Beispiel hiezu sind: Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetz, Heime für psychisch erkrankte Menschen, Beschwerdestellen/IBB-Stellen, Hometreamtent/Krisenbegleitung, EX-IN, Grundversorgung, Soteria, Psychopharmaka, Mobbing, Inklusion, Genesung und Gesundheitsförderung, Prävention, Psychiatrie-Erfahrene im Polizeiunterricht als DozentInnen. Welche Themen haltet ihr für wichtig? Welches Thema sollte im LVPEBW Priorität haben? Nacht doch einen Diskussionsbeitrag auf mit dem Thema, das euch interessiert.
Für mich wäre die Schaffung einer ambulanten Krisenbegleitung ein Muss. Grundsätzlich ist die häusliche Umgebung, so sie weitgehend konfliktfrei ist, der beste Raum, um durch eine Krise zu gehen. Stationäre Krisenbegleitung soll dazu nicht in Konkurrenz stehen, sondern greifen, wenn die häusliche Krisenbegleitung an ihre Grenzen kommt.
Ich habe schon einiges an Ideen und Strukturüberlegungen, was notwendig für so eine mobile Einrichtung wäre. Bis hin zu den Fragen, was der Angehörige/Begleiter braucht, wo mein Mann seinen Input schon angedacht hat.
Ansonsten bin ich im Beraterkreis des Projektes "Aufwind", wo es um Kinder psychisch kranker Eltern, bzw. psychisch kranke Eltern geht.
Nochwas: es klingt villeicht zunächst komisch, aber ich finde die Erfahrungen mit einem Therapiehund, ich glaube in der Weissenau, auf einer Station sehr interessant.
ich bin zu 100% deine Meinung. Ich halte Krisenbegleitung am Wohnort für eine sehr wichtige Verbesserung innerhalb des psychiatrischen Hilfesytems. In Freiburg gibt es eine kleine gemischte Initiativgruppe, die sich für die Schaffung eines Krisendienst mit mobilem Einsatzteam und/oder einer Krisenwohnung einsetzt. Leider ist diese Gruppe stark antipsychiatrisch geprägt und irgendwie fehlt mir auch die Energie mich richtig intensiv dafür zu engagieren. Meine Begeisterung schwankt. Zudem fällt es mir schwer bei den neuen und fremden Menschen anzukommen. Politisch gehört Krisenbegleitung mit zu meinen Hauptforderungen - wie auch bei den Angehörigen. Ich werde an diesem Thema dran bleiben. Es gab vor ein paar Jahren dbzgl. ein Konzept einer AG in Federführung des Sozialministeriums. Leider war das Ergebnis relativ wirkungslos. Es liegt laut Aussage der Träger eben immer am fehlenden Geld.
Ich habe auch schon gehört, dass Therapiehunde sehr hilfreich sein können. Im SpDi Cannstatt und in der Klinik in Heidenheim (sogar 2) werden diese erfolgreich eingesetzt. Leider muss ich zugeben, dass ich kein Hundefreund bin und somit diese Begeisterung nur intellektuell teilen kann.
Auch das Thema Eltern-Kind-Beziehung bei psychischen Erkrankungen ist ein wichtiges Thema, gehört bis jetzt aber nicht zu meinen Schwerpunktthemen, obwohl meine Mutter auch schon 2x in der Psychiatrie war.
Hallo, zum Thema ambulanter Krisendienst: ich kenne in FR zwei solche ambulante Dienste, recht neu, der regio sozialdienst und der andere heißt Akzepta, beides psychiatr. Pflegedienste. Ich weiß jetzt nicht, ob die "nur" zuständig sind, wenn man aus der Klinik entlassen ist und jemand braucht, um wieder Fuß zu fassen . Oder ob die auch helfen, Klinikaufenthalten vorzu beugen. Lg Nyka
Hallo Nyka, Krisendienst und psychiatrische Pflegedienst sind, so wie es kenne, nicht genau dasselbe. Während die Leute von dem Pflegedienst regelmäßig vorbeischauen (bis zu 7 mal in der Woche) sind Krisendienste für psychische Ausnahmesituationen da. In Stuttgart gibt es in Einzelfällen auch Ausnahmen, dass man regelmäßig zu Gesprächen kommen kann. In Stuttgart kommen die Leute vom Krisendienst kaum in die Wohnung. Danke für die Info bzgl. Freiburg. Im GPV Forum Freiburg hatte sich schon mal ein privater psychiatrischer Pflegedienst vorgestellt. Ich denke der Pflegedienst ist für alle Psychiatrie-Erfahrene zuständig, die das brauchen. Vermutlich ist das wichtigste Ziel (wiederholte) Klinikaufenthalte zu vermeiden. Ein schönes Restweihnachten wünscht dir Rainer