Beiträge: 6
| Zuletzt Online: 22.08.2016
-
-
Hallo Nyka, vor allem, wenn der Klinikaufenthalt lange gedauert hat, braucht es eine Zeit, bis es wieder möglich ist wie vorher seinen Alltag zu leben. Es sind wenige, die das nicht mehr hinbekommen. Und wenn, dann gibt es auch dann Hilfen wie Sozialpsychiatrischer Dienst, Ambulant Betreutes Wohnen und so weiter. Die Zeit deckt oft die Wunden zu. Manches wird aber ein Leben lang nicht mehr vergessen. Ich denke gerade anders herum: bei den heutigen kurzen Verweildauern in der Akutpsychiatrie, kann man nur zuhause wieder gesund werden. Die Klinik ist nur dazu da zu stabilisieren. Klar braucht man das auch, aber es kommt darauf an, was man sich für ein ambulantes Hilfenetz aufbaut, wenn man dieses noch braucht. Wichtig ist, dass man Leute hat, mit denen man offen über seine Erfahrungen reden kann und bei denen man das Gefühl hat, dass sie einen verstehen. Die Selbsthilfe hat mir da sehr geholfen. Aber auch Sozialarbeiter und Psychologen können sehr hilfreich sein. Ich glaube, ich habe von deinem Beitrag nicht alles verstanden. Vielleicht schreibst du mir nochmal, wo ich falsch liege. Liebe Grüße Rainer
-
Hallo Nyka, Krisendienst und psychiatrische Pflegedienst sind, so wie es kenne, nicht genau dasselbe. Während die Leute von dem Pflegedienst regelmäßig vorbeischauen (bis zu 7 mal in der Woche) sind Krisendienste für psychische Ausnahmesituationen da. In Stuttgart gibt es in Einzelfällen auch Ausnahmen, dass man regelmäßig zu Gesprächen kommen kann. In Stuttgart kommen die Leute vom Krisendienst kaum in die Wohnung. Danke für die Info bzgl. Freiburg. Im GPV Forum Freiburg hatte sich schon mal ein privater psychiatrischer Pflegedienst vorgestellt. Ich denke der Pflegedienst ist für alle Psychiatrie-Erfahrene zuständig, die das brauchen. Vermutlich ist das wichtigste Ziel (wiederholte) Klinikaufenthalte zu vermeiden. Ein schönes Restweihnachten wünscht dir Rainer
-
-
Liebe Helene, schon vor 2 Jahren war sich die MV des LVPEBW einig, dass es bei optimalen Bedingungen möglich wäre jeder Zwangsbehandlung zu vermeiden. Aber wo sind die Bedingungen schon optimal? Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass bei jeder meiner Fixierungen eine Unsicherheit bleibt, ob diese nicht doch zu vermeiden gewesen wären. Den Brief von Dr. Zinkler werde ich demnächst an die LVPEBW-Mitglieder mailen, danke für den Tipp. Herzliche Grüße Rainer
-
Liebe Helene,
ich bin zu 100% deine Meinung. Ich halte Krisenbegleitung am Wohnort für eine sehr wichtige Verbesserung innerhalb des psychiatrischen Hilfesytems. In Freiburg gibt es eine kleine gemischte Initiativgruppe, die sich für die Schaffung eines Krisendienst mit mobilem Einsatzteam und/oder einer Krisenwohnung einsetzt. Leider ist diese Gruppe stark antipsychiatrisch geprägt und irgendwie fehlt mir auch die Energie mich richtig intensiv dafür zu engagieren. Meine Begeisterung schwankt. Zudem fällt es mir schwer bei den neuen und fremden Menschen anzukommen. Politisch gehört Krisenbegleitung mit zu meinen Hauptforderungen - wie auch bei den Angehörigen. Ich werde an diesem Thema dran bleiben. Es gab vor ein paar Jahren dbzgl. ein Konzept einer AG in Federführung des Sozialministeriums. Leider war das Ergebnis relativ wirkungslos. Es liegt laut Aussage der Träger eben immer am fehlenden Geld.
Ich habe auch schon gehört, dass Therapiehunde sehr hilfreich sein können. Im SpDi Cannstatt und in der Klinik in Heidenheim (sogar 2) werden diese erfolgreich eingesetzt. Leider muss ich zugeben, dass ich kein Hundefreund bin und somit diese Begeisterung nur intellektuell teilen kann.
Auch das Thema Eltern-Kind-Beziehung bei psychischen Erkrankungen ist ein wichtiges Thema, gehört bis jetzt aber nicht zu meinen Schwerpunktthemen, obwohl meine Mutter auch schon 2x in der Psychiatrie war.
Viele Grüße Rainer
-
|
|